Anlässlich der 1300 Jahrfeier Nütterden wurde bereits an der Alten Schule ein Kunstobjekt des Bildhauers Christoph Wilmsen-Wiegmann aus Kalkar aufgestellt . (siehe Beitrag Steinzeichen)
Der HVV hatte gemeinsam mit dem Ortsvorsteher Paul-Heinz Böhmer eine Vorauswahl an Kunstwerken getroffen und der Vereinskonferenz zwei Kunstwerke vorgestellt. Die Wahl fiel auf das Werk von Christoph Wilmsen-Wiegmann.
Die offizielle Einweihung der Stele “Steinzeichen” fand am 20.09.2021 am Kirmessamstag statt.
Aber wann findet die Feier zum 1300-jährigen Jubiläum statt? Offiziell liegen keine Informationen vor (Std. 10. September 2021).
Die Rheinische Post irritierte am 19. Februar 2019 die Leser mit der Überschrift “1300. Geburtstag auf 2021 verschoben”. Eigentlich wurde kein Geburtstag verschoben. Lediglich das “Geburtsjahr” wurde nach neuestem Kenntnisstand von 720 auf 721 korrigiert.
Aber lesen Sie selbst.
Erstmalig wurde Nütterden 720/721 in einer kirchlichen Schenkungsurkunde des Grafen Ebroin erwähnt. Nütterden wurde in den Abschriften der verlorenen gegangenen Originalurkunde noch Nitri, Nitro, Nitrae und Nitre geschrieben.1)
Graf Ebroin, ein Graf im Düffelgau, schenkte damals der Kirche in Rindern Grundbesitz und Bauernhöfe mit ihren hörigen Bewohnern in Nütterden, Kleverham, Donsbrüggen und Mehr sowie die Kirche in Millingen (aan de Rijn).1)
Die Urkunde lässt sich aus verschiedenen Gründen nicht einfach datieren, was zu einigen Irritationen führte. So ging man z.B. in Nütterden von 720 aus1), Donsbrüggen datierte die Urkunde in das Jahr 721/722.
Zur Klärung dieses unglücklichen Umstandes, setzte sich der HVV- Heimat- und Verschönerungsverein Nütterden e.V. mit Herrn Bert Thissen, Stadtarchivar in Kleve, in Verbindung. Seine Recherche führte zu dem Ergebnis, dass „die Schenkungsurkunde von Graf Ebroin für die Kirche in Rindern demnach irgendwann im Zeitraum vom 31. Januar 721 bis zum 02. März 722 ausgefertigt sein muss.“ 2). Die vollständige Begründung vom 05.02.2019 liegt dem HVV in Schriftform vor.
Schlussendlich einigte man sich in Nütterden auf das Jahr 721. Somit sollte das 1300-jährige Jubiläum in Nütterden im Jahre 2021 gefeiert werden. Aber coronabedingt wurde die Feier nicht durchgeführt.
Die Nütterdener Vereinskonferenz entschied im Oktober 2018 , dass man eine besondere Aktion zum 1300-jährigen Jubiläum schaffen möchte. Etwas, was dauerhaft an die Geschichte Nütterdens erinnern soll.
Der Kreis Kleve stellt zu solchen Zwecken Mittel zur Verfügung. Gefördert werden Investitionsmaßnahmen im Bereich der Kultur und Heimatpflege mit Mitteln in Höhe von bis zu 26.000 €. Gefördert werden allgemein zugängliche Gegenstände, z.B. Brunnen, Erinnerungstafeln, ortsfeste Kunstwerke oder Gedenksteine.
Die Vereinskonferenz einigte sich auf ein ortsfestes Kunstwerk. Thematisch dachte man dabei wohl an „Was für Köln der Rhein, ist für Nütterden das Renneken“1). Denn in Nütterden spielte das Renneken mit seinen Mühlen eine wirtschaftliche Rolle.
Der Heimat- und Verschönerungsverein Nütterden wird federführend, mit Unterstützung des Ortsvorstehers Paul-Heinz Böhmer, einen entsprechenden Förderantrag stellen. Dazu gehört u.a. eine Beschreibung der zu fördernden Investitionsmaßnahme, — eine planerische Darstellung des Objektes und des Aufstellungsortes und ein vollständiger Finanzierungsplan.
1) Otto Friedrichs: Nütterden – Geschichte eines Dorfes am Niederrhein, Seite 94
2) Bert Thissen, Stadtarchivar Kleve: schriftliche Begründung zur Datierung der Schenkungsurkunde Graf Ebroins an Rindern, 05.02.2019
Presseberichte zum 1300-jährigen Jubiläum
RP-Online,m 25.09.2018
Nütterden und Mehr: Zwei Dörfer vor 1300 Jahren gegründet
RP-Online, 19.02.2019
1300. Geburtstag auf 2021 verschoben